Orange Akzente auf Ihrem Pad und Sehnenstiefeln sind natürlich sehr hip, aber als Farbe für ein Hindernis ist Orange nicht gerade geeignet. Zumindest sagen das die Forscher Sarah Catherine Paul und Martin Stevens in der Fachzeitschrift Applied Animal Behavior Science. Sie untersuchten das Farbsehen bei Pferden, das sich signifikant vom Menschen unterscheidet.
Dichromatisches Farbsehen
„Orange ist eine auffällige Farbe für Menschen: Das liegt daran, dass wir Menschen ein trichromatisches Sehen haben. Das bedeutet, dass wir drei Arten von Zapfen haben, mit denen wir mehr Farben erkennen können als mit einem Pferd mit dichromatischem Farbsehen. Die Welt eines Pferdes sieht daher viel weniger farbenfroh aus als die eines Menschen. Pferde sehen hauptsächlich Farben, die in den Farbbereich von Blau bis Gelb fallen, und können daher nicht zwischen Farben unterscheiden, die Menschen als Rot, Orange und Grün sehen.
„Die Farben von Hindernissen werden hauptsächlich davon bestimmt, was wir als Menschen mögen oder schön sind. Es wird eigentlich nicht viel darüber nachgedacht, wie ein Pferd das Hindernis sieht “, sagen die Wissenschaftler, die sich in ihrer Forschung speziell mit der Sichtbarkeit von Hindernissen im Hindernisrennen befasst haben, obwohl das gewonnene Wissen auch für die Hindernisse in einem Springkurs gilt. “Und das kann Konsequenzen haben: sicherlich im Hinblick auf die Sicherheit von Pferd und Reiter.”
Tradition
Im Vereinigten Königreich verwenden Hindernisrennen traditionell orangefarbene Markierungen entlang der Hecken, über die die Pferde springen. Oft sind orangefarbene Streifen auf die Hecke gemalt und es gibt eine orangefarbene Bodenleiste an der Basis des Sprunges. Paul und Stevens analysierten den Kontrast der traditionellen orangefarbenen Markierungen auf 11 britischen Rennstrecken, verglichen sie mit möglichen alternativen Farben und untersuchten gleichzeitig die Auswirkung von Sonnenlicht und Wetterbedingungen auf den Kontrast.
Für die Studie ließen sie 14 Pferde dreimal über ein Paar Hindernisse springen, von denen jedes unterschiedliche farbige Markierungen aufwies. Die Sprünge wurden dann gefilmt und analysiert.
Unterschiede
“Die Farbe der Markierungen hatte einen großen Einfluss auf die Art und Weise, wie das Pferd über den Zaun sprang: Es wurden deutliche Unterschiede in Bezug auf Startpunkt, Landepunkt und Winkel, in denen das Pferd sprang, beobachtet”, sagten die Wissenschaftler. „Weiß, fluoreszierendes Gelb oder helles Blau sind für Pferde am kontrastreichsten. Insbesondere fluoreszierendes Gelb bietet den größten Kontrast zur grünen Farbe der Hecke, Orange am wenigsten. Bei grauem Wetter sind Weiß und Hellblau die besten sichtbaren Farben für das Pferd. “
Fluoreszierend
„Der Abgabepunkt über einem weißen Hindernis war weiter entfernt, bei einem hellblauen Hindernis fallen die Pferde steiler und über einem gelben Hindernis ist der Ladepunkt näher am Sprung. Da die Farben einen deutlichen Einfluss auf die Sprungtechnik des Pferdes haben, ist es ratsam, die Position der Farben auf dem Sprung sorgfältig zu überlegen. Ein weißer Grundbalken ist in Ordnung, aber ein weißer oberer Balken auf dem Sprung kann für ein Pferd schwierig zu sehen sein, da er sich in die Farbe des Himmels einfügt. Ein gelber Grundbalken kann dagegen schwieriger zu erkennen sein als das hellgrüne Gras im Vordergrund. “
„Der Farbton ist ebenfalls wichtig: Für ein Pferd ist nicht fluoreszierendes Gelb viel weniger von Gras oder anderer heller Vegetation zu unterscheiden als wirklich helles fluoreszierendes Gelb“, fügen die Forscher als Tipp hinzu.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Sie die Idee haben, dass Ihr Pferd orangefarbene Hindernisstangen leichter berühren kann, während es über einen weißen Sprung groß abhebt!
